Brennholz im Wald sammeln? Nur mit „Leseschein“!
Es scheint eine einfache Rechnung zu sein, wenn man sich Schnittschutzhose, Forsthelm und Schnittschutzstiefel sparen will. Einfach in den Wald nebenan gehen und kleines Brennholz genau wie Schnittreste einsammeln. Auf den eigenen Anhänger verladen, zu Hause trocknen und schon spart man sich eine Menge Ausrüstung und Arbeit. Aber so einfach ist es nicht!
Prinzipiell ist das Sammeln von kleineren Holzstücken und Schnittresten im Wald eine Möglichkeit, die eigenen Brennholzvorräte aufzustocken, man sollte jedoch einiges beachten, wie das Branchenportal des HKI berichtet. Zum einen ist es in den meisten öffentlichen Wäldern (im Eigentum von Bund, Ländern und Kommunen) nicht erlaubt, Holz ohne einen „Leseschein“ zu sammeln. Das gilt dann auch für Kleinholz oder Reste von größeren Waldarbeiten.
Häufig wird auch das Sammeln von Kleinholz nach Volumen abgerechnet. Sie werden also für einen Raummeter Gebühren entrichten, um dann einen Raummeter Kleinholz zu sammeln. Es gibt jedoch manchmal Ausnahmen und Abweichungen von dieser Regel. Je nach Waldeigentümer, ist das Brennholz günstiger, wenn es sich um kleine Äste handelt. Manchmal möchte der Waldeigentümer auch Reste bewusst entsorgen und gibt sie tatsächlich kostenlos ab. Das ist gelegentlich in Privatwäldern so. In jedem Fall lohnt, es sich anzufragen. Informieren können Sie sich beim jeweiligen Landesforst, bei Ihrer Kommune oder eben beim privaten Waldeigentümer bzw. Pächter.
Wie müssen Sie gesammeltes Brennholz verarbeiten und lagern?
Ist das Brennholz einmal eingesammelt, möchte man es am liebsten sofort verbrennen. Doch das kann verheerende Folgen haben. Frisch gesammeltes Brennholz ist meistens zu feucht, um direkt verbrannt zu werden. Ein sofortiges Verfeuern würde Ihrem Ofen und Ihrem Schornstein schaden. Sie sollten es also genau wie größeres Stammholz erst verarbeiten, dann trocknen und lagern.
Hier schließt sich der Kreis, denn wenn Sie zwei Meter lange Buchenholz-Äste mit 15cm Durchmesser aus dem Wald geholt haben, lassen sich diese nicht so einfach mit einem Fuchsschwanz bearbeiten. Hier benötigen Sie eine professionelle Motorsäge oder eine leistungsfähige Kreissäge. Beide sollten Sie niemals ohne Schnittschutzkleidung bedienen. Die Schnittschutzhose ist bei der Arbeit mit der Kettensäge unerlässlich. Eine Kreissäge sollten Sie nie ohne Schnittschutzhandschuhe bedienen. Der Forsthelm ist beim Sägen und Spalten von Brennholz vor allem wegen seines Visiers wichtig. Es wird kaum Holz von oben herabfallen, wenn man nicht im Wald ist, aber fliegende Holzsplitter möchte man nicht im Auge haben.
Ist die Qualität von Kleinholz ausreichend?
Die Frage nach der Qualität ist eine wichtige. Hier spielt natürlich immer erst die Holzssorte eine Rolle. Während Fichtenholz schnell und heftig brennt, ist der Brennvorgang bei Buchenholz eher gleichmäßig. Je kleiner der Astdurchmesser, desto höher ist der relative Anteil an Rinde. Die Rinde ist meist der feuchteste Teil des Holzes, deswegen sollten Sie die Trocknungsdauer bei Kleinholz nicht unterschätzen. Auch hier sind ein bis zwei Jahre Pflicht. Außerdem sollten Sie Äste über 10cm Durchmesser auch spalten, damit die Trocknung besser erfolgten kann und beim Verbrennen eine größere Oberfläche vorhanden ist. Außerdem ist dann nur eine Seite von Rinde umgeben, was den Brennvorgang erleichtert. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Qualität von Kleinholz bei richtiger Verarbeitung und Lagerung ausreichend sein kann. Wenn der Preis stimmt, ist das Sammeln von Brennholz im Wald durchaus eine Alternative. Ein Spaziergang an der frischen Luft hat sowieso noch niemandem geschadet.
Weiterführende Informationen:
- Forsthelme im Vergleich
- Schnittschutzhosen im Vergleich
- Spaltaxt für das Spalten von Holz
- Schnittschutzhosen Bestseller
- Forsthelm Bestseller