Berufsgenossenschaftliche Vorschriften für Schnittschutzkleidung
Die BGV steht für berufsgenossenschaftliche Vorschriften für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. In diesen Vorschriften ist unter anderem festgelegt, dass im Forstbereich bestimmte Schnittschutzhosen, Forstjacken und Schnittschutzschuhe sowie Handschuhe getragen werden müssen. Somit soll verhindert werden, dass sich Mitarbeiter eines Unternehmens schwere Verletzungen zufügen und womöglich arbeitsunfähig werden. Deshalb sind diese Vorschriften auch wirklich einzuhalten, Geschäftsführer und Unternehmer müssen diesen Vorschriften Folge leisten und dafür sorgen, dass die Angestellten sich daran halten – tun sie dies nicht, machen sich beide damit unter Umständen strafbar.
Grundsätzlich gilt:
Die Berufsgenossenschaft für Bau hat festgelegt, dass das Material der Schnittschutzkleidung bei Kontakt zwischen Kettensäge und der Kleidung nicht einschneiden darf und die Fasern der Kleidung die Kettenbewegung stets blockieren muss. Außerdem darf die Schutzkleidung keinerlei Einflüssen ausgesetzt werden, welche den Zustand der Schnittschutzkleidung beeinflussen könnte. Dafür sind unter anderem die angegebenen Pflegehinweise zu beachten und einzuhalten. Auch ergonomisch betrachtet muss die Schnittschutzkleidung verschiedenen Anforderungen entsprechen. Diese darf demnach den Träger weder behindern noch gefährden. Der Schrumpf beim Waschen darf nach dem Trocknen nicht mehr als 3 Prozent betragen.
Auch die Angaben auf der Schnittschutzkleidung unterliegen bestimmten Anforderungen. So müssen Name oder Kennzeichnung des Herstellers genau angegeben werden und auch die Typenangabe oder die Modellnummer muss gekennzeichnet sein. Die Größenangabe ist wegen der drei Prozent Regelung ebenfalls anzugeben. Zusätzlich muss die CE-Kennzeichnung sichtlich angebracht sein. Dies ist die Gewährleistung, dass die EG-Richtlinien, bzw. die EN-Normen eingehalten worden sind.
Bei der Herstellung von Schutzkleidung kommen verschiedene Natur-, Chemie- und Spezialfasern zum Einsatz und es gibt Regularien für deren Verwendung. Naturfasern, wie etwa Baumwolle oder Wolle, sind schwer brennbar und sehr widerstandsfähig, können aber durch häufige Waschungen ihre Stabilität verlieren. Außerdem eignet sich Wolle ideal zur Wärmeisolation und wird daher häufig in Winterkleidung verarbeitet. Chemiefasern besitzen allgemein eine höhere Festigkeit und vor allem bessere Pflegeeigenschaften. Außerdem sind manche Chemiefasern bestens geeignet für höhere Temperaturen, daher genügen diese den Anforderungen in Bezug auf Flammen und Hitzeschutzbestimmungen.
Entspricht die Kleidung allen Richtlinien?
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Kleidung allen wichtigen Normen entspricht, können im Betrieb jederzeit Betriebsanweisungen, bzw. Unterweisungen verlangt werden. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Einsatz von Schutzkleidung genau zu dokumentieren und verständlich zu vermitteln. Außerdem können im Internet oder beim Arbeitgeber eine Checkliste für die Schnittschutzkleidung angefordert werden.
Wer mit Motorsägen arbeiten möchte, erweitert das Anforderungsspektrum um ein paar wenige Details mehr. Neben den Schnittschutzschuhen, einer Schnittschutzhose und Schnittschutzhandschuhen, müssen ein Forsthelm und ein Gehörschutz und Schutz des Gesichts (Visier) getragen werden.
DIN Normen für Schnittschutzkleidung bei der Arbeit mit Motorsägen:
- Schutzhelme DIN EN 397,
- Gehörschützer DIN EN 352-3,
- Schnittschutzhosen DIN EN 381-2, 5,
- Schutzhandschuhe DIN EN 388,
- Sicherheitsschuhe DIN EN ISO 17249 / DIN EN 344 / DIN EN 345
- Gesichtsschutz (Visier) DIN EN 1731
Berufe in denen Schnittschutzkleidung angewendet wird
Natürlich werden Schnittschutzbekleidungen, oder Sicherheitskleidungen im Allgemeinen, nicht nur in Forst- und Waldbetrieben angewendet. Schnittschutz bedeutet, wie der Name schon preis gibt, dass dieser vor sämtlichen Einschnitten schützen soll. So zählen auch die Bereiche aus der Landwirtschaft, oder dem Handwerk im Allgemeinen zu gefährdeten Berufen, wenn es um die Arbeit mit risikobehafteten Werkzeugen oder Maschinen geht.
Natürlich ist es logisch, dass es im Alltag oder im Haushalt eher die Ausnahme ist, sämtliche Messer oder scharfe und gefährliche Maschinen nur unter Zuhilfenahme von Schnittschutzkleidung zu bedienen. In Betrieben jedoch trägt das Risiko bzw. die Haftung dafür immer der Geschäftsführer oder andere Vorgesetzte. Am Ende bezahlt man womöglich mit der eigenen Gesundheit. Gerade deshalb ist es wichtig sich vor solchen Unfällen bestmöglichst zu schützen.
Ergänzend dazu spielt es natürlich eine versicherungstechnische Rolle, wenn Unfälle passieren. Zum anderen können längere Ausfälle durch Arbeitsunfälle in vielerlei Hinsicht eine unangenehme Angelegenheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden.
Für den privaten Bereich zuhause im Garten gelten diese Vorschriften natürlich nicht. Aber trotz allem kann es nicht schaden beim Kauf darauf acht zu geben, das die wichtigsten Merkmale wie etwa die DIN Normen, CE Kennzeichnung usw. gegeben sind. Denn so können Sie als Käufer sicher sein, den bestmöglichen Schutz zu erhalten.
Weiterführende Informationen:
- Schnittschutzhose Vergleich und Test 2024
- Schnittschutzstiefel Vergleich und Test 2024
- Forsthelm Vergleich und Test 2024
- Schnittschutzkleidung
- Multifunktionsunterwäsche