Motorsägenkurs für den sicheren Umgang mit der Kettensäge

Immer mehr Menschen gehen in den Wald um sich eigenes Brennholz zu machen. Sein Holz selbst zu ernten gehört sogar bei vielen Familien schon beinahe zu einer jährlichen Tradition. Freunde und Verwandte packen mit an und auch Kinder helfen gerne mit. Derjenige, der jedoch mit einer Kettensäge hantiert, sollte sich gesonderte Gedanken über Schutz und Sicherheit machen, und sich überlegen inwieweit er mit einer Kettensäge vertraut ist. Immerhin gilt es hier, ein nicht ganz ungefährliches Arbeitswerkzeug zu benutzen, welches unter Umständen auch lebensgefährlich sein kann.
Motorsägenkurs für Selbsterwerber
Für einen sicheren Umgang mit der Kettensäge muss eigentlich ein Motorsägenkurs absolviert und besucht werden. Dieser vermittelt unter anderem das Wissen für das Führen einer Kettensäge und auch deren Handhabung in der Praxis. Tun Sie sich und Ihrer Familie einen Gefallen und besuchen Sie daher unbedingt einen solchen Kurs. Unter anderem geht ein solcher Kurs auch auf die erforderliche Schnittschutzkleidung wie z.b die Schnittschutzhose ein, welche natürlich bei der Arbeit mit einer Kettensäge unabdingbar ist. Wenn Sie verstehen, welche Funktion eine Schnittschutzbekleidung mit sich bringt, können Sie deren Verwendung vielleicht auch ein wenig mehr wertschätzen. Auch auf die Pflege der Schnittschutzkleidung und Schärfungen der Kettensäge wird dabei eingegangen.
Desweiteren werden grundlegende Schnitttechniken vermittelt und auch die fachgerechte Nutzung von Werkzegen wie Spaltkeile, Hämmer und Wendehaken werden vermittelt. Wichtige Hinweise für die Alleinarbeit im Wald oder den Sicherheitsabständen bei der Arbeit in Gruppen sind im Motorsägenkurs ebenfalls enthalten. Ziel ist es, dass Sie Ihr gefälltes Holz sicher aufarbeiten können, ohne das Ihre Schnittschutzkleidung zum Einsatz kommen muss.
Warum werden immer mehr Leute Selbsterwerber in Sachen Brennholz?
Nun, diese Frage ist ganz einfach zu beantworten, wenn wir uns nur einmal die ständig steigenden Energiekosten ansehen. Mittlerweile lohnt sich finanziell der zeitliche und körperliche Einsatz im Wald. Für diese Zwecke werden im Fachhandel jährlich zahlreiche Motorsägen verkauft. Da die so genannten Brennholzselbsterwerber einer sehr gefährlichen Arbeit nachgehen, sollten auch Sie einen Aufklärungskurs für den Umgang mit Motorsägen besuchen. Selbsterwerber unterliegen nämlich weder der Unfallversicherungspflicht, noch dem Arbeitsschutzgesetz und müssen daher selbst wissen, was sie dort tun. Stets gilt es jedoch, Unfälle zu vermeiden und genau dafür eignen sich generell die angebotenen Motorsägenkurse.
Es besteht die Notwendigkeit, sich einerseits im Umgang mit der Motorsäge zu qualifizieren, bzw. andererseits eine Qualifizierung zu fordern. Nehmen Sie den Umgang mit einer Kettensäge bitte nicht auf die leichte Schulter – es ist keine Schande, sich das Wissen über den Umgang mit einer Kettensäge anzueignen oder vorhandenes Wissen ein wenig aufzufrischen.
Exemplarische Teilnahmevoraussetzungen für die Teilnahme an einem Motorsägenkurs
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- Mindestens 18 Jahre alt
- Körperliche und geistige Eignung muss vorhanden sein
- Teilnahme nur möglich mit vollständiger persönlicher Schnittschutzkleidung / Ausrüstung
- Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz
- Schutzhandschuhe
- Schnittschutzhose
- Sicherheitsschuhe mit Schnittschutzeinlage
- Sicherheitsweste mit Signalfarbe als Empfehlung
- Verbandspäckchen
- Wiederholung des Motorsägenkurses alle 3 Jahre bzw. weiterführende Kurse
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Motorsägenkurs Inhalte
Meist werden die Motorsägenkurse mit einem 4-stündigen Theorieblock eingeleitet, welcher den sicheren Umgang mit Motorsäge, die Unfallverhütungsvorschriften sowie die Motorsägenmontage und Schärfung beinhaltet.
Lernziele mit einem Motorsägenkurs:
• Anforderungen zum sicheren Umgang mit der Motorsäge
• Vollständige Schutzausrüstung dür die Arbeit mit einer Motorsäge
• Motorsäge mit allen sicherheitstechnischen Einrichtungen
• Gefahren bei der Brennholzerwerbung
• Unfallverhütungsvorschriften
• Fachgerechte Fälltechniken im Schwachholzbereich
• Methoden zur fachgerechten Zufallbringung hängen gebliebener Bäume und Verbote
• Aufarbeitung von liegendem Holz
• Motorsägenmontage
• Einfache Instandhaltung- und Wartungsarbeiten selbst durchführen
• Kette schärfen
• Aufbau und Funktion einer MS-Kette
• Schärfen einer Kette
• Fachgerechter Umgang mit der Motorsäge, Fäll- und Schneidetechnik
• Geeignete Motorsägen, Werkzeuge und Geräte richtig einsetzen
• Betanken und Starten einer MS
• Entastungs- und Schneideübungen am liegenden Holz durchführen
• Fachgerechtes Fällen von Schwachholz
• Richtiges Spalten von Holz, Techniken zum Spalten
Welche Anforderungen sollten Sie an den Ausbilder stellen?
Die Ausbilder müssen in jedem Fall das nötige Fachwissen und die erforderlichen Fertigkeiten mitbringen. Außerdem werden die nötigen pädagogischen Kenntnisse zur Wissensvermittlung vorausgesetzt. Diese Anforderungen werden zum Beispiel von Forstwirtschaftsmeistern erfüllt. Desweiteren muss der Ausbilder über die erforderlichen technisch-materiellen Voraussetzungen verfügen. Dafür sollten unter anderem ausreichend Übungsobjekte zur Verfügung stehen.
Nach erfolgreicher Teilnahme wird jedem Kursteilnehmer eine Teilnahmebescheinigung ausgehändigt. In dieser werden die vermittelten Grundkenntnisse und die angewandten Fertigkeiten dokumentiert. Für die Brennholzselbsterwerbung ist diese Bescheinigung übrigends Voraussetzung.
Welche unterschiedlichen Kurse können im Laufe der Zeit besucht werden?
• Einführungskurs Aufarbeiten liegendes Brennholz
• Brennholz richtig Spalten und Aufschichten
• Grundkurs Fällung und Aufarbeitung von Brennholz
• Vertiefungskurs Fällung von Schwachholz
• Aufbaukurs Fällung im mittelstarken Holz
• Motorsägenkurs nach dem Mindeststandart der bayerischen Forstverwaltung
• Motorsägenkurs: Grundkenntnisse, Sägen am liegenden Holz
• Motorsägenkurs: Fällen und Entasten von Bäumen
• Motorsägenkurs: Arbeiten im Sturm- und Bruchholz
• Motorsägenkurs: Arbeit mit Motorsägen auf Hubarbeitsbühnen und Drehleitern
• Multiplikatorenschulung für Feuerwehrmänner
• Arbeiten mit Kettensägen für Versicherte der Gartenbau Berufsgenossenschaft
• Freischneiderkurs
• Schnitzkurs
• Motorsägenkette selber Feilen
• Workshop Hochsitzbau
• Baumfällerkurse
• Verschiedene andere Holzarbeiterkurse
Was kostet ein Kettensägenschein?
Die Kosten des Kettensägenscheins variieren, je nachdem, in welchem Umfang der Kurs belegt wird. Für einen einfachen Kettensägenschein, der nur die ersten beiden Module umfasst, kann man mit gut 100 Euro rechnen. Intensivere Kurse mit mehreren Modulen liegen so zwischen 300 und 400 Euro. Es gibt preislich gesehen keine einheitlichen Regelungen, der Preis hängt vom Anbieter ab. Wer vielleicht Mitglied in einem Försterverein ist, darf unter Umständen sogar kostenlos an einem solchen Kurs teilnehmen. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass auch die Richtlinien für den jeweiligen Kurs eingehalten werden, denn auch hier gibt es keine einheitlichen Richtlinien für die Kurs-Durchführung. Gute Kursanbieter sind meist durch Forstvereine und Kettensägenhersteller zertifiziert. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der absolviert einen Kettensägenkurs beim örtlichen Forstamt, direkt bei einem Kettensägenhersteller oder der örtlichen Feuerwehr.
Wichtig ist auch, dass der Kurs nicht nur theoretische Aspekte enthält, sonder auch aus einem praktischen Teil besteht. Im Optimalfall hat der Kursanbieter für die praktischen Anteile einen kleinen Waldabschnitt reserviert, in dem das Fällen eines Baumes und das Zersägen des Holzes unter realen Bedingungen stattfinden können. Dies ist für die Unfallvermeidung enorm wichtig.
By the Way: Braucht man für das Fällen eines Baumes eigentlich eine besondere Genehmigung?
Sie haben nun erfolgreich einen Kettensägenkurs absolviert, möchten nun Ihr erstes eigenes Holz mit nach Hause bringen. Doch Stopp: Sie dürfen nicht einfach in einen nächst gelegenen Wald fahren und nach Belieben Bäume umhauen. Sie müssen auch hier gewisse Gesetze, Regelungen und Verordnungen einhalten, welche meist von der örtlichen Kommune festgelegt werden. Viele Gemeinden und Landkreise verfügen über eine so genannte Baumschutzverordnung oder Baumschutzsatzung. Außerdem gehört Wald einem Eigentümer. Das sind häufig Länder, Kommunen oder Privatpersonen. Ohne Genehmigung des Eigentümers, darf man nirgends Bäume fällen. Auf Ihrem Privatgrund sieht das anders aus. In Satzungen oder Verordnungen ist für den jeweiligen Ort individuell geregelt, wo, wann und welche Bäume genau gefällt werden dürfen. Einige Baumarten dürfen sogar überhaupt nie gefällt werden.
Grundsätzliches aus dem Bundesnaturschutzgesetzes:
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• „Vom 01.03. bis zum 30.09. eines jeden Jahres dürfen keine Bäume gefällt werden. Hierdurch sollen die Brut- und Nistzeiten verschiedener Tierarten gesichert werden. In Ausnahmefällen kann man sich durch den örtlichen Tier- oder Vogelwart bestätigen lassen, dass durch das Fällen eines bestimmten Baumes keine Gefährdung für die Tierwelt vorliegt. Diese Fälle sind allerdings sehr selten.“
• Durch Nist- und Brutzeiten liegt die erlaubte Kernzeit für das Fällen von Bäumen vom Spätherbst bis in den Winter[/su_list]
Bevor Sie also Bäume fällen, müssen Sie zunächst klären, ob dieser nicht unter die Baumschutzverordnung fällt. Wer sich nicht an die vorgeschriebenen Satzungen hält riskiert unter Umständen ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro oder mehr. Auch eine mehrjährige Haftstrafe kann fällig werden.
Ohne eine jede Genehmigung dürfen Sie fällen wenn:
• Der Baum nachweislich unzumutbar stört (das müssen Sie aber belegen), lieber vorher mit der Kommune oder Naturschutzbehörde Rücksprache halten!
• Der Baum auf einem Baugrundstück den Bau des Hauses verhindert. Auch dann ist eine Rücksprache trotzdem nötig.
• Eine Gefahr vorliegt, beispielsweise nach einem starken Sturm (Meldung im Nachhinein muss unbedingt erfolgen).
Weiterführende Informationen:
- Schnittschutzhose Vergleich 2024
- Schnittschutzstiefel Vergleich 2024
- Forsthelm Vergleich 2024
- Schnittschutzkleidung
- Multifunktionsunterwäsche